This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License online at www.gutenberg.org/license
Siehe "Bemerkungen zur Textgestalt" am Ende.
MANNUS-BIBLIOTHEK
herausgegeben
von Professor Dr. Gustaf Kossinna
No. 3.
Das
Grabmal des Theoderich zu Ravenna
und seine Stellung in der Architekturgeschichte
Von
Bruno Schulz
ord. Professor für Architektur an der Kgl. Technischen Hochschule zu Hannover
Mit 34 Textabbildungen und einem Titelbild
Würzburg
Curt Kabitzsch
1911.
„ Mannus“, Zeitschrift für Vorgeschichte
Jährlich etwa 3–4 Hefte in zwangloser Folge, die zusammen einen Band von ca. 20 Druckbogen mit ebensoviel
Tafeln und reichlichen Textillustrationen bilden. Einzelne Hefte sind nicht käuflich.
Abonnementspreis pro Jahr M. 16.–, Einbanddecken à M. 1.–.
Inhalts-Verzeichnis des I. Bandes (IV u. 350 S. mit 38 Tafeln u. 221 Textabbildungen):
Geleitwort. – Gründungsbericht und Satzungen der Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte. –
I. Abhandlungen: Kossinna, G., (Berlin),
Inhalts-Verzeichnis des II. Bandes (IV u. 363 S. mit 17 Taf. u. 278 Textabbildungen):
I. Abhandlungen: Rademacher, C., (Köln),
I. Ergänzungsband:
Bericht über die I. Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte
zu Hannover, 6. bis 9. August 1909, herausgegeben von Professor Dr. Gustaf Kossinna.
IV u. 107 S. mit 2 Tafeln und 4 Abbildungen im Text. – Preis Mk. 4.–, Einbanddecke M. 1.–.
Vorzugspreis für Mitglieder der Gesellschaft und Abonnenten des Mannus Mk. 3.–.
Inhalt: Ansprachen und Weihereden. –
[Illustration: Das Grabmal des Theoderich.
Rekonstruktion von Bruno Schulz.]
Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A.G., Würzburg.
In der ungeheuren Menge von monumentalen Bauwerken aus allen Zeiten, an denen Italien so reich ist, ist doch kaum ein zweites, das gerade für den Deutschen einen so ausgesprochenen Stimmungswert hat, wie das Grabmal, das der grosse Ostgotenkönig Theoderich sich vor den Toren seiner Residenz Ravenna noch bei seinen Lebzeiten selbst errichtet hat. Alles, was wir von Theoderich und seiner Zeit wissen und erfahren, mutet uns ja besonders an, sind es doch Klänge aus der stürmischen Jugendzeit unserer Rasse, und wir können sagen, unseres Volkes. Als Dietrich von Bern ist er eine der gewaltigsten Gestalten der deutschen Heldensage. Aber auch für die geschichtliche Betrachtung kann er in gewissem Sinne an die erste Stelle unter den germanischen Fürsten gestellt werden; ist er doch der erste gewesen, der bewusst und, solange er lebte, mit Erfolg den grossen Gedanken verfolgt hat, Erbe der römischen Cäsaren zu sein in dem Sinne, germanischem Volke unter Wahrung nationaler Eigenart das ungeheure Kulturgut zu eigen zu machen, das die antike Welt hinterlassen hat. Das Schicksal aber ist hart über sein Lebenswerk hinweg geschritten und hat wenige Jahre nach seinem Tode sein ganzes Volk vernichtet. So mischt sich ein Gefühl tragischen Mitleides in sein Andenken, und eine Stimmung, die an derartiges anklingt, liegt auch über seinem Grabmal in seiner jetzigen Gestalt und Umgebung. (Bild 1 und 2.)
[Illustration: Bild 1. Grab des Theoderich, Westseite.]
[Illustration: Bild 2. Grab des Theoderich, Ostseite.]
Kein Wunder also, dass gerade die deutsche Wissenschaft sich öfter mit dem eigenartigen Denkmal beschäftigt und die Rätsel zu lösen versucht hat, die es uns aufgibt. Trotzdem ist darin aber ein abschliessendes oder auch nur vorläufig befriedigendes Ergebnis bisher nicht erzielt worden.
Unter den verschiedenen Fragen, die ein Bauwerk der kunstgeschichtlichen
Forschung zu beantworten aufgibt, muss ja an erster
Stelle die Frage nach seiner ursprünglichen vom Erbauer beabsichtigten
Gestaltung stehen, denn erst ihre Beantwortung gibt den
Tat
So haben mit Essenwein (Bild 3) die älteren Bearbeiter die
im achtzehnten Jahrhundert angebauten Treppen zum Obergeschoss
als ursprünglich angenommen, nicht vorhandene Durchbrechungen
des Gewölbes über dem Untergeschoss und der monolithen Kuppel
über dem Obergeschoss gezeichnet und im Anschluss an die eigenartigen
bogenförmigen Einarbeitungen, die am oberen Teil des zehneckigen
Hauptgeschosses sich befinden (vergl. Bild 1 und 2), eine
um das Obergeschoss laufende Ringhalle ergänzt, für deren
Herum
[Illustration: Bild 3. Das Grab des Theoderich, Rekonstruktion von Essenwein.]
[Illustration: Bild 4. Das Grab des Theoderich, Rekonstruktion von Haupt.]
[Illustration: Bild 5. Rekonstruktion von Durm.]
Entgegen diesen bisherigen Versuchen zur Rekonstruktion des
Bauwerkes kann zu wissenschaftlich einwandfreiem Ergebnis neben
technischer Gewissenhaftigkeit nur ein methodisches Verfahren führen,
das von der Grundwahrheit ausgeht, dass ein Bauwerk keine Willkür- oder
Zufallsschöpfung, sondern ein Glied in einer bestimmten
Entwicklungsreihe ist, ebenso wie jedes organische Wesen in der
Natur; von dem „inneren Gesetz“, das wie G. Semper sagt, „durch
die Welt der Kunstform wie in der Natur waltet“. „So wie nämlich
die Natur“, sagt er, „bei ihrer unendlichen Fülle doch in den Motiven
höchst sparsam ist, wie sich eine beständige Wiederholung in ihren
Grundformen zeigt, wie aber diese nach den Bildungsstufen der
Es ist ein freistehendes
monumentales Grabgebäude,
und dafür gibt
es seit der hellenistischen
Zeit im Altertum einen
bestimmten Typus, den die bedeutendsten Ausführungen übereinstimmend
zeigen, mögen sie im einzelnen auch recht verschieden sein.
Der Typus, der in dem Mausoleum von Halikarnass (Bild 6) seine
höchste künstlerische Ausbildung erlangt hat, ist älter als dies Wunderwerk
der Baukunst. Zu diesem Typus (Bild 7) gehört zunächst die
zentrale Gestaltung des Ganzen, die auch da, wo der Grundriss, wie
beim Grab des Mausolos selber, nicht streng zentral, sondern oblong
ist, ihren Ausdruck in der Pyramide findet, die das Ganze zentral
bekrönt. Von diesem zentralen Typus weichen nur diejenigen freistehenden
hellenistischen Grabbauten ab, deren Obergeschoss die
Tempelform wiederholt (siehe Nr. 2 auf Bild 7). Statt der wohl
von der ägyptischen hergeleiteten hellenistischen Pyramide tritt dann,
namentlich in römischer Kunst auch die vom alten Tumulusgrabe
hergenommene Kegelform als obere Endigung des monumentalen
[Illustration: Bild 6. Perspektivische Ansicht des Mausoleums von Halikarnass. Rekonstruktion von J. Bühlmann. (Zeitschrift f. Gesch. d. Arch. II S. 19.)]
[Illustration: Bild 7. Vergleichende Zusammenstellung des Mausoleums zu Halikarnass mit anderen antiken Denkmälern in einheitlichem Masstabe, von J. Bühlmann (Zeitschrift f. Gesch. d. Arch. II S. 17).]
[Illustration: Bild 8. Moles Hadriani, Rekonstruktion von Vandremer (1858).]
Diese allgemein typischen Anordnungen, die durch die ganze hellenistisch-römische Zeit beibehalten werden, finden wir nun auch beim Grab des Theoderich sämtlich wieder: Das schlicht behandelte hohe Untergeschoss, darüber das Hauptgeschoss, dessen Wände flach verzierte Nischen und jene bogenförmigen und anderen Einarbeitungen enthalten, die auf einen ursprünglich reichen Schmuck schliessen lassen. Nach Analogie der anderen Beispiele des gekennzeichneten Typs müssen wir von vornherein als wahrscheinlich annehmen, dass dieser Schmuck vor die Wand soweit vortrat, dass in der Silhouette des Ganzen das Hauptgeschoss nicht wesentlich schmaler erschien als das Untergeschoss. Dann folgt als dritter der hier mit kleinen Fenstern versehene, als Unterbau des vierten, der flachen monolithen Kuppel, dienende zylindrische Bauteil. Oben auf der Kuppel befindet sich eine erhabene viereckige Anarbeitung, welche Löcher enthält, die von der Aufstellung irgend eines bekrönenden Schmuckes herrühren werden.
Die Frage nach der ursprünglichen äusseren Gestalt des Grabmals im einzelnen umschliesst nun die Unterfragen, erstens nach der Art des architektonischen Schmuckes der Obergeschosswände oder nach der Bedeutung der an ihnen befindlichen Einarbeitungen und zweitens nach der Art des oberen Abschlusses des Untergeschosses. Die jetzige das Untergeschoss abschliessende Schicht ist nämlich augenscheinlich gleichzeitig mit den Treppen, also nachträglich hergestellt, wieviel etwa auch von der zweiten Schicht, lässt sich m. E. nicht sicher entscheiden, da der Treppenanbau mit demselben Material wie der alte Bau und mit virtuoser Anpassung an die alte Technik ausgeführt ist. Dazu kann drittens noch die wohl schwerlich zu entscheidende Frage treten, welche Form die vermutliche Bekrönung auf der Kuppel hatte. Alles andere am Äusseren ist fraglos der alte ursprüngliche Zustand.
Die Hauptfrage nach der architektonischen Durchbildung der
zehn Wände des Hauptgeschosses kann nun nur beantwortet werden
auf Grund einer allgemeinen Entwicklungsgeschichte der architektonisch
ausgebildeten Wand für einen möglichst langen Zeitraum, der
die Erbauungszeit des Denkmals mit umfasst. Gerade die Entwicklungsgeschichte
der Wand ist aber bisher nur recht unvollkommen
bekannt und in der Formenlehre der antiken Architektur gegenüber
den Säulenordnungen arg vernachlässigt. So kennt das beste Lehr
Das was der moderne Architekt das Problem der Fassade
nennt, die Aufgabe, das Äussere eines Gebäudes schön durchzubilden,
ist bereits an den ältesten griechischen Tempeln des
siebenten Jahrhunderts in klassischer Weise gelöst durch die Erfindung
der den Tempel umgebenden Ringhalle (Pteron). Man war
sich im Altertum klar darüber, und auch Vitruv hebt es ausdrücklich
hervor, dass die Ringhalle des Tempels weniger praktischen
Zwecken, wie etwa dem Schutze des Publikums gegen das Wetter,
diente, als vielmehr die Aufgabe hatte, die Würde des Gotteshauses
in seiner äusseren Erscheinung zu erhöhen. In ihrer klaren Dreiteilung
in Unterbau, tragende Säulen und getragenes Gebälk hat
die Ringhalle ja der klassischen griechischen Kunst Veranlassung zu
jener beständig vervollkommneten, in den Gesamtverhältnissen und den
Einzelheiten unübertrefflich feinen Durchbildung von Säule und Gebälk
gegeben, die den wesentlichen Wert der griechischen Architektur
für alle Folgezeit ausmacht. Gegen die reiche Ausbildung des
Pterons musste nun die dahinter liegende Wand um so mehr zurückstehen,
als gerade in der Gegensatzwirkung der glatten, wenig ausgebildeten
Wandfläche zu dem reichen Wechsel von Licht und
Schatten, den das Pteron and seine Einzelformen boten, ein Hauptreiz
der Architektur lag. So ist es erklärlich, dass, solange der
Monumentalbau sich im wesentlichen auf den Tempel beschränkte,
die Wand eine schlichte, wenig veränderte und im Gegensatz zu
dem Vertikalismus des Pterons auf horizontale Gliederung beschränkte
Ausbildung erfuhr und dass diese einfache Erscheinung
der Wand auch in späterer Zeit fast überall da erhalten wurde, wo
ein Pteron vor die Wand trat. Eine vortretende häufig profilierte
Mit der grösseren Bedeutung und monumentaleren Ausbildung
auch der Profanarchitektur in hellenistischer Zeit tritt aber für die
Wand ein allgemeineres grösseres Schmuckbedürfnis auf und wird
zunächst in der Weise befriedigt, dass die Werkform des noch nicht
glatt abgearbeiteten mit Randschlag und Bossenspiegel versehenen
Quaders als Schmuckmotiv aufgefasst und in der Form und durch
Farbe dazu weiter ausgebildet wird. Dann aber wird ein neuer, für
die ganze weitere Entwicklung der Wand bestimmender Schritt dadurch
getan, dass gemalte oder plastisch dargestellte Stützen, wie
es scheint, wohl zunächst nur den oberen Teil der Wand, dann
aber die ganze Höhe der Wand vertikal gliedern. Ob die uns erhaltenen
Marmorreliefs der hellenistischen Zeit, die für diese
Periode die früheren fortlaufenden Friese zum Teil ersetzt zu haben
scheinen, zum Flächenschmuck für die so entstehenden Interkolumnienfelder
gedient haben, lässt sich bis jetzt nicht nachweisen, man kann
es aber vermuten, weil im folgenden Abschnitt der Entwicklung,
von Augusteischer Zeit an, vollplastische Figuren in Wandnischen
demselben Zweck dienen, mittleres Schmuckstück von Interkolumnien
einer Säulenarchitektur zu sein, die in ihrer Bedeutung gesteigert,
nun über die Höhe der ganzen Wand reicht und zu kräftigerer
Schattenwirkung gebracht aus Dreiviertel- oder Vollsäulen vor der
Wandfläche besteht. Der Steigerung des flachen Wandpilasters zur
Vollsäule würde ja auch die Steigerung des figürlichen Reliefs zum
Vollbild in einer Nische genau entsprechen. Von hier an können
wir die folgende Entwicklung sicherer verfolgen. Sie beruht auf
der weiteren Durchbildung der Statuennische und auf der Zusammenstellung
von mehreren solcher Nischen. Zwei Formen von
Nischen treten auf: die im Grundriss rechteckige, die auch in der
Ansicht oben horizontal endigt, und die im Grundriss halbkreisförmige
Nische, die auch oben mit einer Halbkugel abgeschlossen
ist, beide Formen von Pilastern, Halbsäulen oder frei davorgestellten
Vollsäulen flankiert, die bei der rechteckigen Nische ein vollständiges
Säulengebälk mit dreieckigem oder flachbogig geschlossenem Giebel
tragen (Ädicula), und bei der Halbkreisnische ein um die Stirn der
Halbkuppel herum geführtes vollständiges oder unvollständiges Gebälk
[Illustration: Bild 9.]
[Illustration: Bild 10.]
[Illustration: Bild 11. Schema einer Ädiculenreihe, in zwei Variationen.]
[Illustration: Bild 12. Conchenreihe der Porta aurea des Diokletianpalastes in Spalato.]
[Illustration: Bild 13. Sarkophag vom Ende des 4. Jahrhunderts: Christus mit Aposteln. S. Francesco, Ravenna.]
[Illustration: Bild 14. S. Miquel de Lino. Säulenfuss.]
Betrachten wir mit dieser Kenntnis der Wanddekoration der
Zeit die Wände des oberen Zehnecks am Grabmal des Theoderich.
Acht von ihnen sind übereinstimmend ausgebildet, besonders gestaltet
nur die Westwand wegen der darin befindlichen Tür und
die Ostwand wegen eines daraus hervorragenden Vorbaues, der im
Innern eine Nische enthält. Die acht übereinstimmenden Seiten
enthalten je zwei flache rechteckige Nischen (Bild 1 u. 2), die an
ihrem Sturz mit Ornament in feinem Masstab (Bild 15) versehen
sind. Über diesen Nischenpaaren befindet sich die Einarbeitung,
deren Rückfläche rauh gelassen, deren Kanten aber sorgfältig an
allen acht Wänden übereinstimmend ausgeführt sind; sie schliesst
nach unten mit einem Paar von axial über jeder der beiden Nischen
sitzenden Rundbögen ab, unter deren drei horizontalen Kämpferlinien
sich je eine rechteckige Fortsetzung der Einarbeitung von
[Illustration: Bild 15. Die acht gleichen Wände des Obergeschosses.]
[Illustration: Bild 16. Aedicula und Conche mit besonders eingesetzten Steinen für die Verdachungen, aus den Substruktionen des grossen Tempels in Baalbeck.]
[Illustration: Bild 17. Das goldene Tor in Jerusalem, Feldseite.]
Es ergibt sich also als ursprüngliche Dekoration der acht
gleichen Seiten des Hauptgeschosses je ein Paar der typischen, mit
Säulen und Rundbogengebälk geschmückten Nischen, die als Umrahmung
und Hintergrund für figürlichen Schmuck zu denken sind.
Dass Standspuren für die Säulen und die Statuen nicht mehr vorhanden
sind, ist durch die Erneuerung der obersten Schicht des
Unterbaues bei Anlage der Treppe verschuldet. Die vermutlich
aus Marmor hergestellten Dekorationsstücke sind vielleicht bereits
[Illustration: Bild 18. Säulenkapitell im Museum zu Ravenna.]
Der an der Ostseite befindliche Nischenausbau ist aussen
(Bild 19), wie die Einarbeitungen darüber an der Wand beweisen,
von demselben Bogenpaar bedeckt und bekrönt gewesen wie die
Nischen an den übrigen Wänden und dieses Bogenpaar muss natürlich
in seiner Vorsprungtiefe mit der 84 cm betragenden Vorsprungtiefe
der Nische überein gestimmt haben. Die an den beiden Ecken
der Nische angearbeiteten Rundstäbe von 20 cm Durchmesser
können spätere Zutaten sein, können aber auch die beiden äusseren
der vor den übrigen Wänden stehenden drei Säulen haben andeuten
sollen (Bild 20). Nimmt man nun die Vorsprungstiefe der Verdachungen
an den übrigen Wänden, wie es natürlich ist, ebenfalls
wie an der Ostmauer mit 84 cm an, so verliert das Bauwerk dadurch
in seiner ursprünglichen fertigen Gestalt (Bild 21) einen schweren
ästhetischen Mangel, den es heute hat, und der darin liegt, dass für
[Illustration: Bild 19. Die Ostseite des oberen Zehnecks. Jetziger Zustand.]
[Illustration: Bild 20. Die Ostseite des oberen Zehnecks. Ursprünglicher Zustand.]
[Illustration: Bild 21. Das Theoderich-Grabmal von Süden gesehen. Ursprüngliche symmetrische Umrisslinie.]
Die Ausbildung der
Tür an der Westwand des
oberen Zehnecks (Bild 22)
scheint bisher in ihrem
jetzigen Zustand immer für
vollständig erhalten angesehen
worden zu sein, und
man hat die beiden rechteckigen
Einbindungslöcher
unmittelbar neben ihrem
Sturz noch weniger zu erklären
gewusst, wie die
übrigen Einarbeitungen.
Nach Lage und Form sind
aber diese beiden Einbindungslöcher
zweifellos
einmal dazu bestimmt gewesen,
die typischen Türkonsolen
aufzunehmen, wie
sie seit dem Erechtheion
zu fast jeder vornehmen
antiken Tür gehören. Diese
Konsolen werden bereits
um 300 n. Chr. (Diocletians
Palast in Spalato Bild 23)
ihrem Beruf, die Hängeplatte
der Verdachung zu
stützen, untreu und sitzen
als blosse Zierstücke neben
dem Türsturz, häufig auch
in umgekehrter Form, das
oberste zu unterst. Also
ist auch die Tür in spät
römischer Tradition ent
[Illustration: Bild 22. Die Türwand des Obergeschosses.]
[Illustration: Bild 23. Tür am sogen. Äskulaptempel in Spalato.]
Vom Inneren des Bauwerkes hat besonders der obere runde
Innenraum mit der nach Osten gerichteten Nische Interesse. In
diesem Raum (Bild 24) muss der grosse Gotenkönig bestattet gewesen
sein. Seine Wand ist einst mit Marmor-Inkrustation versehen
gewesen, wie Isabelle
[Illustration: Bild 24. Grundriss des Obergeschosses, rekonstruiert von Bruno Schulz.]
[Illustration: Bild 25. Die Nische in der Ostwand des Obergeschosses,
Innenansicht und Schnitt.
In den Höhen a, b, c, d und bei e und f eiserne Haften.]
So erklären sich alle am Grabmal des grossen Königs vorhandenen
Formen und Spuren vorhandener Formen zwanglos technisch
in Übereinstimmung mit der uns sonst bekannten Entwicklung,
die Art der Bestattung als rein germanisch, die Architekturformen
aus den Traditionen der spätrömischen Architektur, wie sie zur Zeit
der Erbauung des Grabmals noch lebendig waren; und so zeigt
sich uns das Grab des grossen Gotenkönigs als ein spätes Denkmal,
an dem die Gedanken der monumentalen römischen Wanddekoration
noch einmal in folgerichtiger, würdiger und prächtiger
Weise Ausdruck gefunden haben. So stimmt auch sein Grab mit
den Bestrebungen überein, die Theoderich während der ganzen
langen Zeit seiner Regierung verfolgt hat, die grossen römischen
Überlieferungen zu pflegen. Mit welchem Eifer der König gerade
die Architektur seiner römischen Vorgänger pflegt und nachahmt,
Dass die Ergänzung des Wandschmucks, wie sie Haupt will,
technisch und historisch unmöglich ist, geht aus folgender Betrachtung
hervor. Er beansprucht für den von ihm ergänzten Bogenfries
ein im Museum von Ravenna befindliches Marmorbruchstück, und
wenn er auch schliesslich sagt, er behaupte nicht, dass dieses Stück
gerade da, am oberen Geschoss des Grabmals gesessen haben muss,
hat er sich doch nicht entschliessen können zuzugeben, dass jenes
[Illustration: Bild 26.]
[Illustration: Bild 27. Herstellung der verlorenen Bogen-Architektur auf Grund des Bruchstückes im Museum zu Ravenna, nach Haupt.]
[Illustration: Bild 28. Vom Diptychon des Boëtius zu Monza.]
Das von ihm gleichfalls als Beispiel für ein solches schräglaufendes Gesims angeführte Beispiel an der Stuckdekoration von S. Giovanni in Fonte ist ebenfalls eine perspektivische Darstellung eines nach vorn gerichteten auf Säulen ruhenden horizontalen Gebälks (Bild 30). Haupt hat einfach die vorderen Säulen weggelassen (Bild 29). Beide Beispiele sind perspektivische Darstellungen eines Säulenbaldachins über den Figuren.
[Illustration: Bild 29. Aus S. Giovani in Fonte zu Ravenna, unvollständige Darstellung nach Haupt.]
[Illustration: Bild 30. Aus S. Giovani in Fonte zu Ravenna, vollständige Darstellung.]
Durms Begründung seiner Ansicht ist aus folgenden Gründen
hinfällig. Er sagt: „Die Flächen, von denen sich die bogenförmigen
Verdachungen (gemeint sind die Schildbögen für die bogenförmigen
Verdachungen, vgl. Bild 15) abheben – sind ganz roh und unregelmässig
tief gearbeitet, so dass daraus sicher geschlossen werden
kann, dass die Mauerflächen von Ecke zu Ecke ursprünglich glatt
durchgearbeitet waren.“ Das Letztere ist unzweifelhaft richtig und
entspricht ganz der antiken und jeder vernünftigen Steinmetzübung
für den gegebenen Fall. Zunächst sind, nachdem die Wand aus
Bossenquadern mit Randschlag aufgeführt ist, die Wandflächen von
Ecke zu Ecke glatt durchgearbeitet, denn nur dann können die Um
[Illustration: Bild 31. Der Centralbau in Binbirkilise aufgenommen und rekonstruiert von Carl Holzmann 1904.]
[Illustration: Bild 32. Centralbau von Binbirkilise nach Darstellung Durms.]
In Wirklichkeit ist der ganze obere Teil des Gebäudes schon
vor Holzmanns Besuch zerstört gewesen (Bild 33)
[Illustration: Bild 33. Centralbau von Binbirkilise.]
[Illustration: Bild 34. Binbirkilise im Jahre, 1826 nach De Laborde. Links der Centralbau.]
„Mannus“, Zeitschrift für Vorgeschichte
herausgegeben von Professor Dr. Gustaf Kossinna.
Einzelne Hefte sind nicht käuflich.
Abonnementspreis pro Jahr M. 16.–.
Inhalts-Verzeichnis des I. Bandes:
Geleitwort.
Gründungsbericht und
Satzungen der Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte.
I. Abhandlungen:
Kossinna, G., (Berlin), Der Ursprung der Urfinnen und der Urindogermanen und
ihre Ausbreitung nach dem Osten. I. Urfinnen und Nordindogermanen.
Mit 25 Textabbildungen und 11 Tafeln.
– –, Der Ursprung der Urfinnen und Urindogermanen und ihre Ausbreitung
nach Osten. II. Nordindogermanen und Südindogermanen. Mit 22 Textabbildungen
und 13 Tafeln.
Montelius, O., (Stockholm), Das Sonnenrad und das christliche Kreuz I. Mit
40 Abbildungen im Text.
– –, Das Sonnenrad und das christliche Kreuz II. (Fortsetzung und Schluss.)
Mit 32 Textabbildungen.
Devoir, A., (Brest), Urzeitliche Astronomie in Westeuropa. Mit 4 Textabbildungen
und 3 Tafeln.
Rademacher, C., (Köln), Die germanische Dorfanlage der Kaiserzeit am Fliegenberge
bei Troisdorf, Siegkreis, Reg.-Bez. Köln. Mit 4 Textabbildungen und
1 Tafel.
Schmidt, R. R., (Tübingen), Das Aurignacien in Deutschland. Vergleichende
Stratigraphie des älteren Jungpaläolithikum. Mit 3 Tafeln.
Weinzierl, R. R. von, (Teplitz-Schönau), Übersicht über die Forschungsergebnisse
in Nordböhmen. Mit 32 Textabbildungen und 1 Porträt.
Rieken, K., (Kottbus), Drei Holzbrandplätze mit Steinkern aus der Bronzezeit.
Aus der städt. Abteilung des Niederlausitzer Museums für Altertumskunde in
Kottbus N.-L. Mit 11 Textabbildungen und 1 Tafel.
II. Mitteilungen:
Goetze, A., (Berlin), Ostgotische Helme und symbolische Zeichen. Mit 4 Textabbildungen
und 1 Tafel.
Hess von Wichdorff, H., (Berlin), Über die ersten Anfänge vorgeschichtlicher
Erkenntnis im Ausgange des Mittelalters. Ein Beitrag zur Geschichte der
vorgeschichtlichen Wissenschaft.
Kossinna, G., (Berlin), Vergessener Bericht über ein Urnengräberfeld der Latène-Zeit (?)
in Ermsleben, Mansfelder Gebirgskreis, vom Jahre 1710. Mit 1 Textabbildung.
Schneider, H., (Leipzig), Rassereinheit und Kultur.
Wilke, G., (Chemnitz), Der neue Skelettfund des Homo Aurignacensis Hauseri.
Mit 1 Textabbildung.
Beltz, R., (Schwerin), Einige seltenere steinzeitliche Funde aus Mecklenburg.
Mit 2 Textabbildungen und 1 Tafel.
Müller-Brauel, H., (Zeven), Der „Hexenberg“ am Wege Brauel-Offensen, Kr.
Zeven. Ein steinzeitlicher Grabhügel. Fundbericht von 1891. Mit 16 Textabbildungen
und 1 Tafel.
Waase, K., (Neu-Ruppin), Möritzscher Funde. Urnengräberfunde aus der Leipziger
Tieflandbucht. Mit 2 Tafeln.
Hekler, A., (Budapest), Eine neue Bronzebüste eines Germanen. Mit 1 Textabbildung.
Schmidt, H., (Löbau), Ergebnis meiner Wallforschung auf dem Breitenberge bei
Striegau in Schlesien. Mit 2 Textabbildungen.
Voges, Th., Vorgeschichte des Dorfes Beierstedt bei Jerxheim.
III. Aus Museen und Vereinen:
Kiekebusch, A., (Berlin), Die vorgeschichtliche Abteilung des Märkischen Museums
der Stadt Berlin. Mit 5 Textabbildungen.
Blume, E., (Posen), Aus der Provinz Posen. Erwerbungen des Kaiser Friedrich-Museums
zu Posen. Juli–Dezember 1908.
– – Aus der Provinz Posen. Erwerbungen des Kaiser Friedrich-Museums zu
Posen vom Januar bis Juni 1909. Mit 3 Textabbildungen.
Günther, A., (Coblenz), Das Museum des Kunst-, Kunstgewerbe- und Altertum-Vereins
für den Regierungsbezirk Coblenz.
Rademacher, C., (Köln), Prähistorisches Museum zu Köln.
Fuhse, F., (Braunschweig), Städtisches Museum Braunschweig. Mit 3 Textabbildungen.
Deutsche Gesellschaft Naturw.-Abt. in Posen. Vortrag: Blume, Die chronologische
und ethnographische Methode der vorgeschichtl. Forschung.
Société préhistorique de
Sitzungsberichte der Berliner Zweiggesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte.
IV. Bücherbesprechungen.
V. Nachrichten. (Mit 3 Porträts und 1 Tafel.)
I. Ergänzungs-Band zum „Mannus“, enthaltend:
Bericht über die
I. Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Vorgeschichte
zu Hannover, 6. bis 9. August 1909
herausgegeben vom I. Vorsitzenden der Gesellschaft
Professor Dr. Gustaf Kossinna.
7 Bogen mit 2 Tafeln und 4 Abbildungen im Text. – Preis Mk. 4.–.
Vorzugspreis für Mitglieder der Gesellschaft und Abonnenten
des Mannus Mk. 3.–.
Inhalt: Ansprachen und Weihereden. –
Diese Vorträge bieten jedem Vorgeschichtsforscher reiches Interesse und sind eine unentbehrliche Ergänzung zu dem Bilde von der Tätigkeit der Gesellschaft im 1. Geschäftsjahre. Teilnehmer und Nichtteilnehmer der I. Hauptversammlung sollten daher nicht versäumen, sich den Ergänzungsband anzuschaffen. Der grosse Umfang des Tagungsberichts hat die Aufnahme in den „Mannus“ – die ursprünglich vorgesehen war – unmöglich gemacht.
Verlag von Curt Kabitzsch in Leipzig, Dörrienstraße 16.
Mannusbibliothek
herausgegeben von
Prof. Dr. Gustaf Kossinna.
No. 1. Wilke, Dr. Georg, Spiral-Mäander-Keramik und Gefäßmalerei.
(Hellenen und Thraker). III, 84 Seiten mit 100 Abbildungen
im Text und 1 Tafel. 1910. Einzelpreis M. 8.10. – Vorzugspreis
No. 2. Kimakowicz-Winnicki, M. von, Spinn- und Webewerkzeuge.
Entwicklung und Anwendung in vorgeschichtlicher Zeit Europas.
III, 70 Seiten mit 107 Textabbildungen. 1911. Einzelpreis M. 8.10.
– Vorzugspreis M. 6.50.
No. 3. Schulz, Prof. Bruno, Das Grabmal des Theoderich zu
Ravenna und seine Stellung in der Architekturgeschichte. 34 Seiten
mit 34 Abbildungen im Text und 1 Titelbild. 1911. Einzelpreis M. 4.–.
– Vorzugspreis M. 3.15.
No. 4. Bartelt, Rektor Wilhelm, und Waase, Mittelschullehrer Karl, Die Burgwälle
des Ruppiner Kreises. Ein Beitrag zur Heimatkunde.
III, 65 Seiten mit 1 Karte und 20 Tafeln, enthaltend 27 Lagepläne, sowie
227 Abbildungen im Text. 1911. Einzelpreis M. 9.80. – Vorzugspreis
M. 7.95.
No. 5. Kropp, Philipp, Latènezeitliche Funde an der keltisch-germanischen
Völkergrenze zwischen Saale und Weißer
Elster. IV, 132 Seiten mit 167 Abbildungen und 2 Kärtchen im Text.
1911. Einzelpreis M. 15.30. – Vorzugspreis M. 12.25.
No. 6. Kossinna, Prof. Dr. Gustaf, Die Herkunft der Germanen. Zur
Methode der Siedlungsarchäologie. 2. Aufl. Neudruck der Ausgabe
von 1911 vermehrt durch Nachträge und 9 Karten. II u. 30 Seiten mit
9 Karten. 1920. Einzelpreis M. 10.–. Vorzugspreis M. 8.–. (Einband
M. 8.–).
No. 7. Wilke, Dr. Georg, Südwesteuropäische Megalithkultur und
ihre Beziehungen zum Orient. IV, 181 Seiten mit 141 Abbildungen
im Text. 1912. Einzelpreis M. 13.50. – Vorzugspreis M. 10.80.
No. 8. Blume, Dr. Erich, Die germanischen Stämme und die Kulturen
zwischen Oder und Passarge zur römischen Kaiserzeit. I. Teil:
VI, 213 Seiten mit 256 Abbildungen im Text und auf 6 Tafeln nebst
1 Karte. 1912. Einzelpreis M. 14.40. – Vorzugspreis M. 11.55.
No. 9. Kossinna, Prof. Dr. Gustaf, Die deutsche Vorgeschichte eine
hervorragend nationale Wissenschaft. 3. verbesserte Auflage. VII,
255 Seiten mit 456 Abbildungen im Text und auf 50 Tafeln. 1921.
Einzelpreis M. 50.–. Vorzugspreis M. 40.–. (Einband M. 8.–).
No. 10. Wilke, Dr. Georg, Kulturbeziehungen zwischen Indien,
Orient und Europa. IV, 276 Seiten mit 216 Abbildungen im Text.
1913. Einzelpreis M. 21.60 – Vorzugspreis M. 17.30.
Hierzu der jeweilige Sortimenter-Zuschlag.
„Mannus“,
Zeitschrift für Vorgeschichte
herausgegeben von Prof. Dr. Gustaf Kossinna.
Jährlich 2–4 Hefte in zwangloser Folge, die zusammen einen stattlichen Band mit vielen Tafeln
und reichlichen Textabbildungen bilden. Einzelne Hefte sind nicht käuflich.
Bezugspreis der Bände 7 bis 10: je M. 36.–; für Band 11–12 (Doppelband) M. 75.–;
für Band 13: Mk. 60.–.
Der Bezug des 1. Heftes verpflichtet zur Abnahme der Fortsetzung bis zum Schluß des Bandes.
Die ersten 6 Bände sind nur noch in wenigen, bereits durch Nachdruck ergänzten Exemplaren vorhanden, der reguläre Bezugspreis davon ist aufgehoben, der Verlag erteilt Interessenten auf Wunsch Auskunft, was die Bände jeweils kosten.
Gesellschaft für Deutsche Vorgeschichte.
Förderung der Urgeschichte unseres Volkes ist jetzt nationale Pflicht, dies kann nicht besser geschehen als durch Beitritt zur genannten Gesellschaft.
Der Mitgliedsbeitrag der Gesellschaft für deutsche Vorgeschichte beträgt ab 1920
25 M., für Mitglieder der Berliner Zweiggesellschaft 3 M.
mehr; die Einzahlung desselben hat an den Verlag von Curt Kabitzsch, Leipzig, Dörrienstraße
16 (Postscheckkonto Leipzig 54228), zu erfolgen.
Neuanmeldungen sowie
Abmeldungen sind entweder an den Vorsitzenden,
Das Weib in anthropologischer
und sozialer Betrachtung.
Von
Dr. Oskar Schultze,
Professor der Anatomie an der Universität Würzburg.
2. ergänzte Auflage.
VI und 64 Seiten mit 11 Abbildungen im Text. 1920. M. 6.–.
„In ruhiger objektiver Weise werden die Unterschiede von Mann und Weib auf Grund des anatomischen Baues und der Entwicklungsgeschichte an der Hand guter Bilder geschildert. Bietet eine wahre Fülle von gesichtetem, wichtigen Zahlenmaterial aus der einschlägigen Literatur. Ein sehr interessantes höchst lesenswertes Buch“.
„Bayr. Ärztl. Korrespondenzblatt.“
Vor- und frühgeschichtliche
Altertümer Thüringens.
Im Auftrage Thüringischer Geschichtsvereine und wissenschaftlicher Korporationen mit Unterstützung der Staatsregierungen von Preußen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen herausgegeben von
XLI und 466 S. mit 24 Lichtdrucktafeln, einer Übersichts- und einer archäologischen Karte.
M. 36.–.
Hierzu der jeweilige Sortimenter-Zuschlag.
Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
Curt Kabitzsch (A. Stuber’s Verlag) in Würzburg.
Mannusbibliothek
herausgegeben von
Professor Dr. Gustaf Kossinna.
No. 1.
Spiral-Mäander-Keramik und Gefässmalerei.
Hellenen und Thraker.
Von Dr. Georg Wilke.
:: Mit 100 Textabbildungen und 1 Tafel. ::
Einzel-Preis Mk. 4.50.
Subskriptionspreis, wenn auf die ganze Serie abonniert wird, Mk. 3.60.
Die vorliegende Studie soll einen Beitrag zur Lösung des neuerdings wieder so aktuell gewordenen Indogermanenproblems
bilden, indem sie an der Hand der archäologischen Tatsachen die Herkunft der ältesten thrakischen
und hellenischen Stämme Nord-Griechenlands aufzuklären sucht.
No. 2.
Spinn- und Webewerkzeuge.
Entwicklung und Anwendung in vorgeschichtlicher Zeit Europas.
Von
M. von Kimakowicz-Winnicki
Museumsdirektor in Hermannstadt (Siebenbürgen).
Mit 107 Textabbildungen. Einzel-Preis Mk. 4.50.
Subskriptions-Preis, wenn auf die ganze Serie abonniert wird, Mk. 3.60.
Diese Arbeit soll in erster Linie auf die verfehlte Forschungsrichtung in der vorgeschichtlichen Webetechnik
aufmerksam machen. Sie enthält ferner eine Anzahl neuer Gesichtspunkte und Deutungen, die auf Grundlage eines
eingehenden Studiums der gesamten Textiltechnik festgestellt werden konnten. Sie ist nicht nur für den Prähistoriker,
sondern auch für den Ethnographen, Technologen und andere von Interesse.
No. 3.
Das Grabmal des Theoderich zu Ravenna
und seine Stellung in der Architekturgeschichte
Von Bruno Schulz,
Mit 34 Textabbildungen und einem Titelbild.
Einzelpreis Mk. 2.20.
Subskriptionspreis, wenn auf die ganze Serie abonniert wird, Mk. 1.75.
No. 4.
Die Burgwälle des Ruppiner Kreises.
Ein Beitrag zur Heimatkunde.
Von
Rektor Wilhelm Bartelt und Mittelschullehrer Karl Waase in Neuruppin.
Mit 1 Karte und 20 Tafeln, enth. 27 Lagepläne und 227 Abbildungen.
Einzel-Preis Mk. 5.50.
Subskriptions-Preis, wenn auf die ganze Serie abonniert wird, Mk. 4.40.
No. 5.
Latènezeitliche Funde an der keltisch-germanischen
Völkergrenze zwischen Saale und Weisser Elster.
Von Philipp Kropp-Jena.
8½ Bogen mit 167 Abbildungen und 2 Kärtchen im Text.
Einzelpreis Mk. 8.50, Subskriptionspreis Mk. 6.80.
No. 6.
Die Herkunft der Germanen.
Zur Methode der Siedlungsarchäologie.
Von Professor Dr. Gustaf Kossinna.
2 Bogen mit einem Kärtchen.
Einzelpreis Mk. 1.50. Subskriptionspreis Mk. 1.20.
Als No. 7 ist in Vorbereitung:
Südeuropäische Megalithkultur und ihre Beziehungen zum Orient
Von Dr. Georg Wilke.
Mit etwa 150 Textabbildungen. Einzelpreis ca. Mk. 6.–, Subskriptionspreis, wenn
auf die ganze Serie abonniert wird, Mk. 4.80.
In Vorbereitung:
No. 8.
Die germanischen Stämme
und
die Kulturen zwischen Oder und Passarge zur römischen Kaiserzeit.
Von Dr. Erich Blume-Posen.
Ca. 12–15 Bogen mit ca. 200 Abbildungen.
Einzelpreis etwa Mk. 9.–, Subskriptionspreis etwa Mk. 7.–.
Die vor- und frühgeschichtlichen Altertümer Thüringens
im Auftrage Thüringischer Geschichtsvereine und wissenschaftlicher
Korporationen mit Unterstützung der Staatsregierungen von Preussen,
Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt
und Schwarzburg-Sondershausen
herausgegeben von
Mit 24 Lichtdrucktafeln und einer archäologischen Karte.
Preis brosch. Mk. 20.–, gebd. Mk. 22.–.
Im Text gibt zunächst Zschiesche Auskunft über die Entstehung des mühevollen Unternehmens, dann Götze
eine ausführliche und sehr lesenswerte Übersicht über die Vor- und Frühgeschichte Thüringens. Als Kern des Werkes
folgt hierauf das von den drei Autoren bearbeitete Fundverzeichnis (400 S.), ein von Höfer verfasstes wertvolles Literaturverzeichnis
(43 S.), Ortsregister und Tafelerläuterung. Die vorzüglich ausgeführten Lichtdrucktafeln beruhen zum
grössten Teil auf eigens für das Werk hergestellten photographischen Aufnahmen und gewähren einen vollen Überblick
über den Reichtum Thüringens an höchst bemerkenswerten Funden aus allen alten Kulturperioden Europas .....
Die drei Autoren haben eine Musterarbeit geliefert, auf welche sie selbst und das Land, dem sie gewidmet ist,
stolz sein können.
„ Korrespondenzblatt d. Deutsch. Geschichts- und Altertumsvereine“.
Die neuesten Ergebnisse der Paläontologie des Menschen und das Abstammungsproblem
der heutigen Menschenrassen
von Professor Dr. Joh. Sobotta-Würzburg. Mit
4 Abbildungen im Text. Preis Mk. 1.50.
Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A.G., Würzburg
Die Fußnoten sind im Original je Seite neugezählt.
Die Fußnoten sind im Original je Seite neugezählt. Sie wurden in der elektronischen Fassung am Ende zusammengefasst.
Die Abbildungen wurden nach dem jeweiligen Absatz positioniert, in dem sie erwähnt werden. Seiten, die nur Abbildungen enthalten, fehlen deswegen in der Paginierung. Das Abbildungsverzeichnis wurde in der elektronischen Fassung hinzugefügt.
Die Anzeigen auf den letzten Seiten sind im Original teilweise in Fraktur gesetzt, der Rest des Buches in Antiqua. Der Wechsel der Schriftart ist in der elektronischen Fassung nicht wiedergegeben.
Korrektur von offensichtlichen Druckfehlern:
Kommasetzung wurde nicht verändert, Schreibvarianten wie „Ädicula/Aedicula“, „Baalbek/Baalbeck“, „Boetius/Boëtius“ wurden nicht vereinheitlicht.